„Aufruhr“ am MPG!

Einmal im Jahr wird am MPG „T H E A T E R“ ganz großgeschrieben. In der letzten Woche war es endlich wieder so weit: Zwei Tage lang haben wir mit Hilfe unserer fleißigen Technik-AG das MPG-Foyer mit vielen Auf- und Umbauten in eine fast professionelle Theaterbühne verwandelt – Zuschauerpodeste, Verdunklungen, Scheinwerfer, Lautsprecherboxen, usw., usw. Wie immer ein hartes Stück Arbeit – aber es hat sich wieder gelohnt: Am Donnerstag und Freitag war fast jeder Stuhl besetzt und das Publikum war begeistert!

Jeweils um 16.00 Uhr spielte die Unterstufen-Theater-AG und um 19.00 Uhr gab´s von der „großen“ Theater-AG (Klasse 8 bis 12) das Stück „Räuber. Aufruhr“ von Klaus Opilik zu sehen. Klaus Opiliks „moderne Räuber“ handeln, genau wie Friedrich Schillers „Original-Räuber“ von der Rivalität zwischen zwei gräflichen Brüdern:

Auf der einen Seite der intelligente, freiheitsliebende, aber verschwenderisch lebende Karl, der vom Vater geachtet und finanziell unterstützt wird. Auf der anderen Seite Franz, der kaltherzige, intrigante, vom Vater zurückgesetzte Bruder, der auf Karl eifersüchtig ist und das Erbe des alten Moor an sich reißen will. Dafür spinnt er eine gemeine Intrige gegen Karl.

Nachdem Karl scheinbar vom Vater verstoßen wird, entscheidet er sich für ein Leben außerhalb der Gesellschaft. In Klaus Opiliks „modernen Räubern“ begibt er sich ins Umfeld jugendlicher Globalisierungsgegner und Klimaaktivisten, die im Untergrund leben. Diese „Räuber“ beschäftigt neben den familiären Spannungen zwischen Karl und Franz eine ganz andere, sehr konkrete Frage: Darf oder muss ein moderner „Räuber“ Gewalt anwenden, wenn er die Gesellschaft wirklich verändern will?

Für Karl ist diese Frage leicht zu beantworten: Gewalt ist für ihn keine Option – zunächst jedenfalls. Seine Gegenspielerin Spiegelberg sieht das ganz anders. Für sie heiligt der Zweck nahezu alle Mittel. Diese Konstellation birgt also Sprengstoff im wahrsten Sinne des Wortes. Karl muss seinen eigenen Weg finden zwischen Familie und Freunden, Prinzipien und Pragmatismus, Recht und Gerechtigkeit.

Das tut er. Und doch lässt uns das Stück am Ende etwas ratlos zurück. Denn auch die jungen Schauspieler:innen vom MPG können natürlich keine einfache Antwort geben auf die brennenden Fragen unserer Zeit. Aber: Sie haben Position bezogen und uns alle damit aufgefordert, uns selbst zu entscheiden, wie wir in dieser Welt 2023 weiterleben wollen.

Aber da war auch noch etwas Anderes: Reine Spielfreude! Und so konnte das Publikum trotz aller ernsthaften Thematik, trotz aller nachdenklich-stillen und manchmal auch laut-derben Tönen an diesen beiden vergangenen Sommerabenden ganz einfach ein tolles, buntes Stück Theater genießen!

Auch dieses Schuljahr hat sich also wieder unser doppeltes Motto bewahrheitet: „T!“ – für „Technik muss sein“, denn ohne geht´s nicht! Und: „T H E A T E R muss sein“!

Danke für diese absolut gelungene Vorstellung:

Jonas Eich als Karl Moor

Beat Dietrich als Franz Moor

Jonas Baum als Vater Moor       

Teresie Hess als Hermine            

Charlotte Leihenseder als Amalia            

Selina Schönek als Elisa                

Pia Irmer  als Spiegelberg

Henriette Weiß als Razmann

Jonas Baum als Roller

Carla Hess als Isnogud

Sarah Heller als Schufterle                         

Mia Rube als Lady Coyote

Anna Kleeberg als Grimm/ als Reporterin           

Hannah Mühlberger als Schwarz/ als Nachrichtensprecherin                     

Leonardo Gherardini als Schweizer

Leitung Technik-AG: Sebastian Goltz, Tizian Carbon

Regie: Nicole Lüber und Sabine Hamp