Wie bereits in den Jahren zuvor, hatten einige Spanischschüler der zehnten Klasse zusammen mit ihren Fachlehrern, Herr Michel und Frau Neuberger, wieder die Gelegenheit, die katalanische Hauptstadt zu erleben und dabei ihre Spanischkenntnisse anzuwenden und zu vertiefen.
Nachdem sich alle Schüler am Schorndorfer Bahnhof von ihren Eltern verabschiedet hatten, fuhren wir am Montag, 26. Juni 2017, gut gelaunt mit der S-Bahn zum Stuttgarter Flughafen, um dort (wenn auch mit etwas Verspätung) gen Süden zu fliegen. Nachdem der Pilot die Verspätung fast wieder aufgeholt hatte und wir relativ schnell den Zug in Richtung Innenstadt erreichten, mussten wir allerdings feststellen, dass die U-Bahn-Mitarbeiter in Barcelona uns nicht ganz so wohlgesonnen waren, denn sie streikten. Angesteckt von der Gelassenheit der Barceloner, ertrugen wir also die warme U-Bahnluft und drängten uns schließlich mit vielen anderen in die nächste U-Bahn, um dann endlich unsere Gasteltern an der Plaça Can Felipa zu treffen. Schnell traten wir alle den Heimweg an, wo wir mit typisch spanischem Essen verwöhnt wurden.
Nachdem die Gastfamilien uns genau (und teilweise sehr plakativ) erklärt hatten, wie wir zur Sprachschule kommen sollten, konnten sich die meisten recht schnell in den Straßen des Poblenou zurechtfinden. Somit fanden wir uns am Dienstag gegen 9 Uhr alle vor der Sprachschule Olympia Languages ein. In Gruppen aufgeteilt ging es dann mit Muttersprachlern für drei Stunden zum Spanischunterricht. Danach fuhren wir mit der Bahn bis hoch zum Montjuïc, um dort nicht nur die Aussicht zu genießen. Bevor wir jedoch auf dem Berg zum Picknicken kamen, durften wir vom Gelände der ehemaligen Olympiabecken einen großartigen Blick auf die Stadt bis hin zur Sagrada Familia und dem Torre Agbar sowie auf den gerade laufenden Wettkampf der Wasserballspieler werfen. Nachdem wir frisch gestärkt waren und die Speicherkarten der Kameras bereits glühten, ging es direkt hinab zur Plaça d’Espanya/ Plaza de España, also zum Beginn der weltberühmten Ramblas. Genau dort begann auch unsere Stadtrallye, deren Siegerteam am Freitag vor dem Abflug noch mit leckeren Trophäen beschenkt wurde. Nachdem sich die verschiedenen Teams quer über die Ramblas und durch die Straßen der Innenstadt gefragt hatten und schließlich das Kolumbus-Denkmal am Hafen erreichten, durfte ein wenig Erholung nicht fehlen, weshalb wir zum Strand von Barcelona pilgerten. Dort konnten alle die Füße ins kalte Nass stecken, Fußball spielen oder einfach nur die Sonne genießen. Gegen acht Uhr machten wir uns dann schließlich auf den Weg zu unseren Gasteltern, die neugierig auf unsere Erlebnisse, auf uns warteten.
Der Mittwoch stand fast ganz im Zeichen von Salvador Dalí, dessen Museum wir in Figueres besuchten. Um uns die Zeit auf der Hin- und Rückfahrt zu verkürzen, hörten wir einige Kurzreferate über Dalí, Figueres, aber auch über die Fußballkünstler des FC Barcelonas. Schließlich sollte es für ein paar Fußballbegeisterte am frühen Abend noch ins Stadion „Camp Nou“ gehen. Bevor es aber soweit war, stärkten wir uns erst einmal in einer Bar mit vielen kleinen Köstlichkeiten, mit anderen Worten, den typischen Tapas, die mit Pinchos versehen waren. Anschließend liefen wir durch Figueres zum Museum und entdeckten mit Hilfe von Petra die vielen Geheimnisse in Dalís Werken und lernten, dass er zwar verrückt aussah, aber auch extrem diszipliniert beim Erschaffen seiner surrealen Kunstwerke war. Besonders begeistert waren alle von den vielen optischen Täuschungen, die der Ausnahmekünstler in vielen Gemälden verewigt hat. Nach der Rückkehr ging es für die meisten zum Bummeln, aber ein paar genossen noch einmal die Vogelperspektive auf die Stadt von der Seilbahn aus, während ein paar Jungs sich die Spuren der Ausnahmekünstler des berühmten Fußballvereins nicht entgehen ließen.
Der vorletzte Tag war Antoni Gaudí gewidmet. Inspiriert von den Formen der Natur hatte dieser den Parque Güell erschaffen, den wir gleich am Morgen besuchten. Die typischen Mosaikarbeiten und Säulengänge boten eine großartige Kulisse für so manches Erinnerungsfoto. Nachdem wir den doch sehr touristischen Teil des Parks hinter uns gelassen hatten, zogen wir uns in den äußeren Teil des Parks zurück, um dort unser zweites Frühstück zu genießen und weitere kurze Referate über Gaudí, den Park und die Sagrada Família zu hören. Bevor wir jedoch dieses mächtige Bauwerk von Gaudí besichtigen konnten, ging es zurück in die Innenstadt, wo wir seine beiden außergewöhnlichen Häuser „Casa Milà“ und „Casa Batlló“ kennenlernten. Zwar waren diese Bauwerke schon ungewöhnlich, dennoch wurden sie bei weitem von der Sagrada Família übertroffen. Mit Audioguides ausgestattet, hörten alle die wichtigsten Fakten über die Symbolik der einzelnen Portale der Sagrada und deren Innenarchitektur und ließen uns von der Farbenpracht der Fenster der Basilika faszinieren. Anschließend hatte jeder Zeit die Stadt noch einmal in Kleingruppen zu erkunden. Beim gemeinsamen Abschlussabend oberhalb der Sagrada ließen wir noch einmal unsere Erlebnisse Revue passieren, erzählten von unseren Gasteltern und aßen patatas bravas, croquetas und andere typische Tapas. An diesem Abend führte uns unser Heimweg noch einmal an der beleuchteten Basilika vorbei, die vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlte. Dann hieß es aber Koffer packen und sich von den Gastfamilien verabschieden, denn schon um 9.30 Uhr am nächsten Morgen mussten alle wieder an der Sprachschule sein.
achdem wir die Koffer bei Antonio in der Sprachschule deponiert hatten, bot sich uns die einmalige Chance ein Tandem mit Muttersprachlern zu bilden. Ganz spontan ließen wir uns darauf ein, kurze Konversationen auf Spanisch und Englisch mit jungen Spaniern zu führen, auch wenn der eigentliche Unterricht erst am frühen Nachmittag stattfand. Da wir noch etwas Freizeit hatten, beschlossen wir in das nahegelegene Einkaufszentrum Glories zu gehen. Sobald die letzten Souvenirs in der Tasche waren, ging es aber auch schon zurück zur Sprachschule für ein paar Stunden Unterricht. Kurz nach 16 Uhr machten wir uns erneut mit Metro und Zug auf zum Flughafen, wo die Sieger der Stadtrallye gekürt wurden. Aber auch die Verliererteams sollten nicht leer ausgehen. Nachdem jeder zum Trost Magdalenas und Chupa Chups bekommen hatte, gingen wir zum Check-In und flogen (wieder) mit etwas Verspätung Richtung Stuttgart. Eine Woche war sprichwörtlich wie im Flug vergangen und hat uns sicherlich unvergessliche Erlebnisse beschert.