Wie erinnert man sich richtig? Stadspaziergang durch Schorndorf

Wie erinnert man sich richtig? Gibt es überhaupt richtiges und falsches Gedenken der Vergangenheit? Sollte man einen Unterschied zwischen verschiedenen Epochen ebenso wie zwischen individuellem und kollektivem Erinnern machen?

All diese Fragestellungen brachte den Geschichte Grundkurs der Jahrgangsstufe 2 dazu, sich trotz regnerischem Februarwetter auf einen historischen Spaziergang zur Stadtgeschichte ihrer Heimatstadt Schorndorf zu machen.

Eingebettet in den Rahmen der hervorragenden GFS ihrer Mitschülerin zum Thema „Belastetes Erbe – die Lederfabrik Breuninger im Nationalsozialismus“ besuchten wir dazu die Mahnmäler auf dem Alten Friedhof zum Gedenken der Opfer des NS-Regimes sowie der Zwangsarbeiter, warfen einen Blick auf das Künkelin-Mosaik, diskutierten im Breuniger-Areal über die heutigen Maßstäbe für Platzbenennungen, hielten bei den Stolpersteinen in der Römmelgasse inne und schloßen unseren Besuch beim Geburtshaus von Gottlob Kamm ab.

Ob wir all unsere Fragestellungen glasklar und eindeutig beantworten konnten, bleibt fraglich. Aber es scheint heutzutage doch viel wichtiger und wertvoller zu sein, sich überhaupt Fragen zu stellen, Diskussionen einzugehen und auszuhalten, nachzudenken, zuzuhören und immer mal wieder seine Wohlfühlblase zu verlassen.